In seiner Pommerschen Kunstgeschichte schreibt Franz Kugler 1840: „Einen einfachen colossalen Taufstein … sah ich in der Jacobikirche zu Greifswald.“ Da steht er seit dem 13. Jahrhundert und wird noch lange dort stehen. Es ist der einzige erhaltene mittelalterliche Taufstein in den Greifswalder Kirchen und aus Granit.
Viele Jahrhunderte wurden die Neugeborenen in diesem Taufstein ganz untergetaucht, heute liegt auf ihm eine bronzene Schale, aus der zur Taufe das Wasser mit der Hand geschöpft und über den Kopf des kleinen oder großen Täuflings fließt.
Eine Taufe ist für uns immer ein Höhepunkt im Gottesdienst. Wird in ihr doch deutlich, wie sehr Gott Ja zu einem Menschen sagt. Ja, ich werde dich in deinem Leben begleiten. Ja, ich werde deinem Leben einen guten Sinn geben. Ja, du gehörst zu mir für alle Zeit und Ewigkeit.
Und Ja sagt auch der Mensch, der getauft wird, zu Gott. Er bekennt sich zu Gott als dem Schöpfer der Welt und seines Lebens, zu Jesus Christus als Gottes Sohn, dem es nachzufolgen gilt, und zum Heiligen Geist, der ihn glauben lässt, immer wieder liebend, hoffend, tröstlich.
Weil kleine Kinder das zwar auch wollen, es aber noch gar nicht sagen können, bekennen die Patinnen und Paten und die ganze Gemeinde (oft mit Mutter, Vater oder beiden Eltern des Taufkindes gemeinsam) unseren christlichen Glauben. Und später bekommen die dann groß gewordenen Kinder die Gelegenheit, dieses Bekenntnis noch einmal öffentlich auszusprechen – bei ihrer Konfirmation.